Paula McLain: Nacht ohne Sterne

Wir befinden uns Anfang der 1990er Jahre in Amerika. In dem kleinen Ort Mendocino verschwindet die 17jährige Cameron aus ihrem Elternhaus. Die Polizei geht von einer Entführung aus.
Trotz intensiver Suche findet man keinerlei Hinweise auf den Verbleib der jungen Frau. Zur gleichen Zeit kommt die Ermittlerin Anna Hart auf der Flucht vor ihrem persönlichen Drama zurück in ihren Heimatort, an dem sie für kurze Zeit glücklich war. Sie selbst ist Expertin darin, verschwundene Kinder zu finden, deshalb bietet sie der Polizei ihre Hilfe an.
Ab hier verschränken sich zahlreiche Erzählstränge: Wir erfahren in kleinen Spots Einiges über Anna Harts Kindheit bei ihren Pflegeeltern und deren Nähe zu Natur, Wald und den Tieren. Zwischendrin gibt es kurze Sequenzen, die vermuten lassen, dass ihr aktuell etwas Schreckliches passiert ist. Es geht insgesamt viel um emotionale Verletzungen und deren Folgen, dann spielt auch noch der Fall eines ermordeten Mädchens von vor zwanzig Jahren eine Rolle. Anna Hart begegnet Menschen, die sie noch von damals kennt, gleichzeitig verschwinden aktuell in benachbarten Orten weitere Kinder. Was hängt hier wie zusammen? Und wieviel Einfluss haben die Gespenster von früher noch auf die Gegenwart?
Versprochen, Sie werden wie ich Seite um Seite lesen, immer mit der bangen Frage, ob man Cameron und die anderen Kinder noch lebend findet.
Wenn doch nur noch mehr Kriminalromane so wären wie dieser, vielschichtig, mitreißend und unglaublich gut erzählt, ich würde nur noch Krimis lesen! 12 von 10 Punkten.