Weiß ich, wann es Liebe ist? von Audur Ava Ólafsdóttir

Die Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung, die erst wachsen muss, sich aber zu einer großen Liebe entwickelt. Arnljótur ist 22 Jahre alt. Er hat vor einigen Jahren seine Mutter verloren, mit der er die Liebe zu Pflanzen teilte. Seit langem träumt er davon in einem alten Klostergarten Rosen zu züchten und so macht er sich mit einigen Rosenstöcklingen aus dem Gewächshaus seiner verstorbenen Mutter auf und lässt sein altes Leben hinter sich...

Seinen Vater, der noch immer sehr an seiner Frau hängt, seinen behinderten Zwillingsbruder, der sich in seinem Leben ganz gut eingerichtet hat, seine kleine Tochter Flóra- Sól, die er sowieso erst zweimal gesehen hat und deren Mutter Anna, mit der er nur eine Nacht verbracht hat und mit der ihn außer seiner Tochter nichts verbindet.Die Reise in den weit entfernten Rosengarten wird eine Reise zu sich selbst und auch die Arbeit an den Pflanzen, die Gespräche mit einem der Mönche im Kloster und die Einsamkeit bringen Anljótur zum Nachdenken. Er beginnt sein Leben aus einem völlig anderen Blickwinkel zu sehen und erkennt, dass er aus seinem alten Leben regelrecht geflohen ist. Als dann ganz unterwartet Anna und Flóra-Sól bei ihm auftauchen und er in die ihm fremde Vaterrolle gedrückt wird kann er nicht mehr weglaufen und muss sich seiner Verantwortung stellen.

"Weiß ich, wann es Liebe ist" ist ein schöner, ein anrührender Roman. Wir erleben den Wandel eines jungen Mannes, der am Anfang seiner Reise nichts mit sich anzufangen weiß, der sich fast Hals über Kopf in ein neues Leben stürzt, ohne zu wissen, ob er diesen Weg überhaupt gehen will. Im Laufe der Geschichte verschieben sich seine Schwerpunkte und als dann die kleine Tochter seine ganze Aufmerksamkeit verlangt wird alles völlig auf den Kopf gestellt. Doch durch dieses Chaos sieht er endlich klar und findet letztendlich den Weg und das Ziel seines Lebens.

Audur Ava Ólafsdóttir wurde für diesen Roman mit dem Isländischen Kulturpreis und dem Frauenliteraturpreis ausgezeichnet, in Frankreich erhielt sie den Prix Page des libraires für den besten ausländischen Roman.

Leseprobe!