hr-iNFO Büchercheck: Spademan von Adam Sternbergh

New York nach einer Terrorwelle mit schmutzigen Bomben: die meisten haben die Stadt verlassen, nur noch wenige sind geblieben und trauen sich auf die Straße. Einer davon ist Spademan, ein ehemaliger Müllmann, der jetzt als Auftragskiller arbeitet. Und gleich zu Anfang stellt er seine Arbeit vor:
„Mein Name ist Spademan. Ich bin Müllmann.“ „Dieser miese Scheißkerl“ „interessiert mich nicht.“ „Wollen Sie nicht?“ „Nur den Namen“. „Ich habe seine Adresse“. „Gut“. „Wissen Sie, der Scheißkerl hat“ „mir egal, hab ich gesagt“. „In Ordnung“. „Je weniger ich weiß, desto besser“. „Wie viel?“ „Wie vereinbart. Auf das von mir genannte Konto. Sie werden nie wieder von mir hören“. „Aber woher weiß ich dann?“ „Wenn der Typ tot ist. Dann wissen Sie`s…“

Spademan tötet für Geld. Wen, das ist ihm egal. Allerdings hat er seine Grundsätze: kein Mensch unter 18 Jahren soll sein Opfer sein. Und so bringt ihn sein neuester Auftrag, eine sehr junge Frau umzubringen, in Bedrängnis. Denn sie ist schwanger. Spademan schlägt sich auf ihre Seite – und macht sich damit ihren Vater, einen milliardenschweren Fernsehprediger und durchgeknallten Sektenführer, zum Feind. Und zur Zielscheibe.
Wie ist es geschrieben?
Hart, schnell, derb , sehr direkt und sehr düster. Trotzdem auf hohem Niveau. Man merkt, dass der Autor Adam Sternbergh Kulturredakteur des New York Times Magazines ist. Spademan ist ein irrer Ritt durch das apokalyptische New York aus der Sicht des Serienkillers. Aber es geht nicht nur ums Töten – in Spademan werden auch Fragen von Religion, Moral und Verantwortung gestellt.

 
Wie gefällt es?
Ich gebe zu, dass Krimis aus den USA normalerweise nicht unbedingt zu meinen Favoriten gehören, aber dieser ist irgendwie der absolute Wahnsinn. Ein äußerst spannender Science-Fiction-Krimi, so ganz anderes als die meisten Krimis. Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können, bevor es zu Ende war. Eine bessere Empfehlung kann es kaum geben. (hr-iNFO Büchercheckerin Karin Trappe)