Selbstmord von Édouard Levé

Selbstmord von Édouard Levé

12.07.2013

Ich habe das Buch gerade zugeklappt und mein Herz pocht so laut und wild als wolle es in mir schreien "Ich lebe!".

Wie ein Haufen Puzzleteile sind die Bruchstücke eines Lebens dem Leser unsortiert vor die Füße geworfen worden. Ich sortiere im Kopf und stelle fest, dass einige wichtige Teile fehlen- oder doch nicht?

Am Ende bleibe ich verwirrt zurück, in mir eine Unruhe, ein dicker Kloß im Hals und die Gewissheit, dass ich zwar am Leben bin aber all die vermeintlich fehlenden Puzzleteile in mir selbst gefunden habe . . .

Ein Buch über einen Selbstmord und ein Tauchgang in die eigene Seele. Dieses Buch wird noch lange in mir nachhallen.

Der Verlag sagt dazu: "Es gibt Bücher, die sind von den Umständen ihrer Entstehung so sehr geprägt, dass man sie, sobald man diese Umstände kennt, mit anderen Augen betrachtet und nie mehr unbefangen lesen kann. Das Manuskript von Selbstmord hat Édouard Levé im Oktober 2007 an seinen Verleger geschickt, der ihn kurz darauf zurückrief, seine Begeisterung mitteilte, und ein Treffen mit ihm ausmachte, um über den Text zu sprechen. Zu diesem Treffen kam es nie, zu diesem Zeitpunkt 42 Jahre alt, erhängte sich nur wenige Tage nach dem Telefonat und noch vor dem verabredeten Treffen in seiner Pariser Wohnung. Selbstmord ist sein Vermächtnis, es ist eine Ansprache an ein Gegenüber, das Selbstmord verübt hat, es ist die Rekonstruktion, das Wiederaufrufen einer scheiternden Biografie."

Édouard Levé lebte von 1965 bis 2007. Er war ein französischer Schriftsteller, Künstler und Fotograf. Er veröffentlichte zahlreiche Fotobände sowie vier Prosabände.

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gebundenes Buch, 110 S.
Sprache: Deutsch
MSB Matthes & Seitz Berlin
ISBN: 9783882215915