Silver Linings von Matthew Quick

Ein wunderbares Buch! Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und hab es binnen weniger Stunden verschlungen! :)
Als Pat Peoples aus der Psychiatrie entlassen wird, beginnt sein neues Leben: Ohne zu ahnen, wie viel Zeit seitdem vergangen ist, zieht er bei seinen Eltern ein und widmet sich klassischer Literatur und stundenlangem Workout. Er möchte ein besserer Mensch werden und seine Ehe mit seiner Frau Nikki retten. Bei einem gemeinsamen Dinner mit seinem Bruder lernt er Tiffany kennen. Tiffany, vor der ihn alle warnen.

Tiffany, die seltsamerweise immer beim Joggen hinter ihm herläuft. Als Pats Aussicht Nikki zu finden aussichtslos erscheint, macht Tiffany ihm ein unschlagbares Angebot: Sie erklärt sich bereit zwischen ihm und Nikki zu vermitteln.
Einzige Bedingung: Den Dance Away Depression Tanzwettbewerb zu gewinnen. Dass das ganze auch mit der ein oder anderen Tücke verbunden ist, realisiert Pat erst später. Pats positive Einstellung hat mich total fasziniert. Er hat immer an sein Ziel geglaubt, und selbst die skeptischen Aussagen und Blicke aus seinem Umfeld konnten ihn nicht von seiner Meinung abbringen.

\"Ja, ich glaube tatsächlich an Silberstreifen, hauptsächlich, weil ich sie fast jeden Tag sehe.\"

Man hat deutlich gespürt, dass er Nikki vom ganzen Herzen liebt und dass er alles für sie tun würde. Auch Tiffany, die Protagonistin des Buches, sorgte bei mir für den und anderen Lacher. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau, die offen und ehrlich ihre Meinung sagt. Ihre direkte Wortwahl hat mich richtig zum Schmunzeln gebracht. :) Wenn ich das Buch in ein Genre einordnen müsste, würde ich mich für „gesellschaftskritischer Roman“ entscheiden, denn das ist Silver Linings in meinen Augen. Im Buch wird deutlich, dass Pat nach seiner Entlassung nicht mit freudigen Armen empfangen wird. Sein Vater spricht nicht mit ihm, und seine Schwägerin bekommt es mit der Angst zu tun, als Pat und ihre Tochter alleine im Wasser sind. Man hat deutlich gemerkt, dass Pat für sie immer noch ein schlechter Mensch ist und dass keiner auf den Gedanken kommt, dass er sich eventuell verändert haben könnte. Auch Tiffany, die an Depressionen leidet, wird von allen gemieden. Sie wird als schräg abgestempelt und wird mit ihrer misslichen Lage alleine gelassen, anstatt ihr zu helfen. Mich hat es ehrlich gesagt etwas verwundert, als ich las, dass Tiffany an Depressionen leidet. Ich war selbst eine Weile lang depressiv und von Selbstbewusstsein war damals bei mir keine Spur. Stattdessen hab ich mich in Elend gebadet und den ganzen Frust quasi in mich reingefuttert. :( Ich bin froh, dass ich diese Phase hinter mir habe. Tiffanys Verhalten zu folge, würde ich sagen, dass sie sich bereits auf dem Weg der Besserung befand und kurz davor ist die Depression hinter sich zu lassen.

Ich wünschte, dass man offener mit solchen Themen umgeht und den betroffenen Menschen eine zweite Chance gibt. Menschen können sich auch ändern, aber man muss ihnen dafür auch die Chance geben, es zu zeigen. Anstatt wegzuschauen und ständig an sich selbst zu denken, sollte man auch mal die Hand ausstrecken und anderen Menschen in der Not helfen. :) Das Buch hat einen flüssigen und verständnisvollen Schreibstil. Der Handlungsverlauf ist gut nachzuvollziehen und die einzelnen Personen sind gut beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann.

Kurz um: Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einem ein wohlig positives Gefühl vermittelt! :)