Der Gecko und das Unglücksbett (gebundenes Buch)

Der Gecko und das Unglücksbett

The Good Husband of Zebra Drive

No. 1 Ladies' Detective Agency 8 - Roman

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783453265684
Sprache: Deutsch
Seiten: 287 S.
Fomat (h/b/t): 3 x 22 x 14.5 cm
Bindung: gebundenes Buch

Beschreibung

Neues von der Miss Marple Botswanas! Mma Ramotswe ist traditionell gebaut, sie trinkt Unmengen Rotbuschtee - und löst dabei die heikelsten Fälle. Was etwa hat es mit dem Unglücksbett im Krankenhaus von Mochudi auf sich? Wer stiehlt Büromaterial aus der Druckerei? Und hat die unverschämteste Frau Botswanas einen Ehebrecher zum Mann? Zum Glück finden Mma Ramotswes scharfer Verstand sowie ihre tiefe Menschenliebe für alles eine Lösung. Selten kommt Mma Ramotswe, Gründerin und Leiterin der einzigen Frauen-Detektei Botswanas, zur Ruhe. Nun wird ihr ein besonders kniffliger Fall aufgetragen: Steht im Krankenhaus von Mochudi ein verfluchtes Bett? Oder wie sonst kann es sein, dass darin drei Menschen hintereinander überraschend zu Tode kommen - jeweils am Freitag? Erfreulich harmlos wirkt dagegen das Problem der gestohlenen Büromaterialien in einer örtlichen Druckerei. Doch offenbaren sich auch dort schnell tief gehende menschliche Schwierigkeiten. Als noch ein dritter Auftrag hereinkommt, bietet Mma Ramotswes Ehemann J.L.B. Matekoni seine Hilfe an. Doch hat ein Mann genug Feingefühl, um ausgerechnet in einem Fall von Ehebruch zu ermitteln? Da beschließt auch noch Mma Ramotswes Assistentin Grace, zu kündigen und ihre nahezu perfekten Fähigkeiten als Sekretärin aus der Agentur abzuziehen. Wie gut, dass Mma Ramotswe sich auf ihren gesunden Menschenverstand und ihre tiefe Liebe zu Land und Leuten verlassen kann.

Leseprobe

Die Leute sind sich im Allgemeinen darüber einig, dass es für eine Frau von Vorteil ist, vor ihrem Mann aufzuwachen. Mma Ramotswe stand immer etwa eine Stunde vor Mr. J.L.B. Matekoni auf, eine gute Sache für eine Ehefrau, weil sie so Zeit hat, zumindest einige der Tagesaufgaben ungestört abzuarbeiten. Aber das vorzeitige Aufstehen ist auch gut für Frauen, deren Gatten dazu neigen, am frühen Morgen gereizt zu sein - und davon gibt es, nach allem, was man hört, recht viele, zu viele, genau genommen. Wenn die Frauen dieser Männer zuerst das Bett verlassen, können die Männer alleine ihrer schlechten Laune frönen - nicht dass Mr. J.L.B. Matekoni das jemals täte. Er war, im Gegenteil, der gutmütigste und liebenswürdigste Mann, den man sich vorstellen konnte, und erhob selten einmal die Stimme, außer gelegentlich, wenn er es mit seinen beiden unverbesserlichen Lehrlingen in der Autowerkstatt Tlokweng Road Speedy Motors zu tun hatte. Und bei derart nichtsnutzigen jungen Männern hätte selbst der Ausgeglichenste nicht umhingekonnt, die Stimme zu erheben. Das zeigte sich recht deutlich bei Mma Makutsi, die die Lehrlinge aus dem geringsten Anlass lauthals zusammenstauchte, selbst wenn einer von ihnen nur eine einfache Frage stellte, nach der Uhrzeit beispielsweise. »Sie brauchen mich gar nicht so anzuherrschen«, beschwerte sich Charlie, der ältere der beiden. »Ich habe bloß gefragt, wie viel Uhr es ist. Das war alles. Und Sie schreien: Es ist vier! Halten Sie mich für taub?« Mma Makutsi ließ sich nicht beirren. »Ich schreie, weil ich dich genau kenne«, erwiderte sie scharf. »Wenn du die Uhrzeit wissen willst, dann nur, weil du es nicht abwarten kannst, die Arbeit niederzulegen. Du hättest wohl gerne, dass ich sage, es sei schon fünf, nicht wahr? Und dann lässt du alles stehen und liegen und rennst zu irgendeinem Mädchen, oder etwa nicht? Schau nicht so gekränkt drein, ich kenne dich doch.« An dieses Wortgefecht dachte Mma Ramotswe, als sie sich an diesem Morgen aus dem Bett stemmte und die Glieder streckte. Sie warf einen Blick nach hinten auf die reglose Gestalt ihres Ehemanns, den Kopf halb vom Kissen bedeckt, wie er am liebsten schlief, so als wollte er die Welt und ihren Lärm aussperren. Sie lächelte. Mr. J.L.B. Matekoni hatte die Angewohnheit, im Schlaf zu sprechen - keine vollständigen Sätze, wie es eine von Mma Ramotswes Cousinen früher getan hatte, sondern einzelne Wörter und Ausdrücke, von denen jedes Aufschluss über den Traum gab, den er gerade träumte. Kurz nachdem sie aufgewacht war und vom Bett aus zugesehen hatte, wie das Licht hinter den Vorhängen zunahm, hatte er etwas von Bremstrommeln gemurmelt. Davon träumte er also, dachte sie - solcher Art waren die Träume von Mechanikern; Träume von Bremsen und Kupplungen und Zündkerzen. Die meisten Frauen hegten törichterweise die Hoffnung, dass ihre Ehemänner von ihnen träumten, aber das taten sie nicht. Männer träumten von Autos, so schien es jedenfalls. Mma Ramotswe fröstelte. Es gab Leute, die dachten, dass es in Botswana immer warm war, aber die hatten noch nie die Wintermonate dort erlebt - jene Monate, in denen die Sonne anscheinend anderswo beschäftigt war und nur schwach auf das südliche Afrika schien. Im Moment näherten sie sich dem Ende des Winters, und es gab bereits Anzeichen für die Rückkehr der Wärme, aber morgens und abends konnte es immer noch bitterkalt sein, so wie an diesem Morgen. Große, unsichtbare Wolken kalter Luft zogen von Südosten herauf, von den fernen Drakensbergen und den jenseits gelegenen südöstlichen Ozeanen. Es war Luft, der es Spaß zu machen schien, über die endlosen Weiten Botswanas zu brausen, kalte Luft unter einer hohen Sonne. Als sie mit einer um die Taille geschlungenen Decke in der Küche stand, schaltete Mma Ramotswe genau rechtzeitig Radio Botswana ein, um die Anfangsstrophe der Nationalhymne zu hören und die Kuhglocken, mit denen der Radiosender den Tag einläutete. Es war eine Konstante in ihrem Leben, etwas, das sie noch aus ihrer Ki