Herrscherbilder und politische Normbildung (gebundenes Buch)

Herrscherbilder und politische Normbildung

Die Darstellung Elisabeths I.im England des 17.Jahrhunderts, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz - Abendländ. Religionsgeschichte, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 236, Abteilung für Univ

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783525101353
Sprache: Deutsch
Seiten: 372 S.
Auflage: 1. Auflage 2015
Bindung: gebundenes Buch

Beschreibung

Erinnerungen an historische Ereignisse oder Personen prägen in einem hohen Maße das kollektive Selbstverständnis und die politische Mentalität von Gesellschaften. Elisabeth I. von England (1558-1603) ist ein herausragendes Beispiel hierfür. Als letzte Monarchin der Tudor-Dynastie wurde Elisabeth zu einer der wichtigsten Schlüsselfiguren einer englischen, später britischen Identität und gilt bis in die Gegenwart hinein als heroische Verkörperung nationaler Größe. Kerstin Weiand legt den Fokus auf einen bislang wenig beachteten Aspekt dieser Erinnerungskultur, indem sie mit Blick auf Elisabeth I. exemplarisch danach fragt, wie sich einzelne historische Personen zu überzeitlich wirkmächtigen Leitbildern entwickelten. Dabei bezieht sie auch die kommunikativen Voraussetzungen dieses Prozesses sowie das Verhältnis von politischen Deutungsmustern, Akteuren und Handlungen in die Untersuchung ein und verbindet so neue kommunikations- und kulturhistorische Perspektiven mit "klassischen" politikgeschichtlichen Fragestellungen. Mit der Untersuchung von verschiedenen ,Kommunikationsräumen' entwickelt Weiand dabei ein dynamisches Analysemodell, das okkasionelle und strukturelle Aspekte von Öffentlichkeit verbindet und den Blick auch auf europäische Transferprozesse lenkt. Auf diese Weise ergänzt bzw. revidiert Weiand die Forschungen zum Elisabethmythos in zentralen Aspekten. Neben den thematisch engeren Ergebnissen zur Entstehung des Elisabethmythos untersucht sie außerdem grundlegende Erkenntnisse zum wechselseitigen Bedingungsverhältnis von politischen Normen und politischem Handeln und die Möglichkeiten und Grenzen fürstlicher Handlungsräume in der Frühen Neuzeit.

Autorenportrait

Dr. Kerstin Weiand ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Leseprobe

Memories of historic events or characters largely form the collective identity and political mentality of societies. One famous example of this phenomenon is Queen Elizabeth I of England (1558-1603). The last Tudor monarch became one of the key figures of an English, later British identity. To this day she is the heroic embodiment of national grandeur. Kerstin Weiand examines how Elizabeth became a political icon by analyzing changing political discourses in Stuart England. Contextualizing the image of Elizabeth I it focuses on different communicative spaces in England and beyond. She shows that European political ideas and contexts played an important role in constructing what became the 'myth' of Elizabeth.>