Das Unbehagen an der Kultur (kartoniertes Buch)

Das Unbehagen an der Kultur

Argument Sonderband 318, Neue Folge

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783867543187
Sprache: Deutsch
Seiten: 272 S.
Fomat (h/b/t): 2 x 21 x 13.5 cm
Bindung: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Kulturbegriff, in den Geisteswissenschaften längst zum Leitkonzept geworden und in öffentlichen Diskursen zunehmend inflationär verwendet, ist unscharf. Kultur kann singuläre Praxis sein, Handlung oder Produkt oder wie im bildungsbürgerlichen Programm Abgrenzung von einem 'kulturlosen' Zustand. Immer noch, sogar verstärkt greifen kulturalistische Konzepte um sich, die Kultur als Bündel von Eigenschaften definieren, durch die sich die Mitglieder einer Gruppe auszeichnen und von anderen Menschen unterscheiden, die anderen Gruppen, anderen 'Kulturen' angehören. Aus diesem kulturalistischen Kulturbegriff, der die Gesellschaft anhand von Identität und Differenz organisiert, lässt sich politisches Kapital schlagen. Das titelgebende Unbehagen entzündet sich an zwei parallelen Entwicklungen: der anhaltenden Konjunktur unterschiedlicher Kulturkonzepte in aktuellen (gesellschafts)politischen Diskursen sowie dem ungebremsten Boom der Verwendung des Kulturbegriffs in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In vielen Teilen der Welt sehen wir heute, wie 'Kultur' in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft instrumentalisiert wird: als Strategie der Simplifizierung und Naturalisierung bestehender Verhältnisse ebenso wie zur Legitimierung von Macht, Herrschaft und Gewalt. Dazu muss die Wissenschaft mehr sagen, als sie es bisher getan hat.