Ein Loch in der Mauer (Leinen)
Ein Loch in der Mauer
Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland 1961-1989
Erschienen am
06.09.2005
Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783886808342
Sprache: Deutsch
Seiten: 480 S., mit Abbildungen
Fomat (h/b/t): 3.8 x 22.1 x 14.5 cm
Bindung: Leinen
Beschreibung
Menschenhandel oder Widerstand? Fluchthilfe für DDR-Bewohner Bereits kurz nach dem Mauerbau plante der Schriftsteller Uwe Johnson, die Arbeit von Fluchthelfern zu dokumentieren. Nun legt Marion Detjen, die Johnsons Material erstmals auswerten konnte, die erste Gesamtgeschichte der Fluchthilfe vor. Die Darstellung lebt von dem abenteuerlichen Stoff konspirativer Treffen, geheimer Aktionen und gefährlicher Fluchten. Gleichzeitig wirft die zeithistorische Analyse ein neues Licht auf die Geschichte der beiden deutschen Staaten. Die Figur des Fluchthelfers weckt Vorstellungen von Widerstand und Freiheitskampf: Der Fluchthelfer untergräbt buchstäblich die Übermacht einer menschenverachtenden Diktatur, er führt willkürlich auseinander gerissene Familien und Paare wieder zusammen und rettet die vom Regime Verfolgten in die Freiheit. Als Helden wurden die Fluchthelfer im Westen jedoch nur kurze Zeit gefeiert. Schon wenige Jahre nach dem Mauerbau wurden sie für die verantwortlichen Politiker lästig, da ihre 'wilden' Aktionen die sensiblen Versuche störten, das Los des geteilten Berlin auf geregeltem Weg, in Gesprächen mit der DDR, zu erleichtern. In den Medien etablierte sich - teils von der DDR lanciert - ein neues Bild des Fluchthelfers, der durch den Verdacht des Abenteurertums, des politischen Radikalismus, der Geschäftemacherei und krimineller Machenschaften kompromittiert schien. Marion Detjen schildert die gefährliche Arbeit der organisierten Fluchthilfegruppen. Jenseits der bisher üblichen Heroisierung und Dämonisierung erzählt sie von den sich wandelnden Motiven der einzelnen Fluchthelfer, den Zwängen und politischen Konflikten, die ihre konspirative Tätigkeit prägten. Detjen gelingt eine spannende Untersuchung, die zeigt, wie sehr sich die Fluchthilfe und ihre Wahrnehmung in Ost und West mit den Beziehungen der beiden deutschen Staaten veränderte.
Autorenportrait
Marion Detjen, 1969 in München geboren, studierte von 1989 bis 1995 Geschichte, Germanistik und Romanistik in Berlin und München. Sie arbeitete als Lehrerin und Ausstellungsmacherin und veröffentlichte neben zahlreichen Aufsätzen zu historischen und polit
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