Ilse Aichinger - Es muss gar nichts bleiben (gebundenes Buch)

Ilse Aichinger - Es muss gar nichts bleiben

Interviews 1952-2005, Mit CD

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783902113795
Sprache: Deutsch
Seiten: 240 S.
Fomat (h/b/t): 2.3 x 18.9 x 14.3 cm
Bindung: gebundenes Buch

Beschreibung

'Wie halten Sie es heute mit dem Misstrauen? Das Misstrauen wird stärker, aber bei mir ist es, glaube ich, genetisch angelegt. Ich war schon vor der Geburt misstrauisch.' Ilse Aichingers Antworten unterminieren jede Frage und treffen zielsicher das Unerwartete. Das hält sie im Gespräch nicht anders als beim Schreiben. Die Interviews aus 50 Jahren zeugen von Aichingers unaufhörlicher Auseinandersetzung mit den Bedingungen von Sprache und Existenz, mit der Geschichte ihrer Familie, mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen - gerade auch in den 80er und 90er Jahren, wo sie kaum schrieb. Ein Fremd- und Selbstkommentar zum Werdegang dieser singulären Autorin. Auf der beigelegten CD sind vier ausgewählte Gespräche aus Rundfunkinterviews zu hören.

Autorenportrait

Ilse Aichinger, geb. am 1. 11. 1921 in Wien, wo sie seit 1988 auch wieder lebt. Ihr Werk, vielfach ausgezeichnet, zählt zum Bedeutendsten der deutschen Nachkriegsliteratur. Buchveröffentlichungen (Auswahl): "Die größere Hoffnung" (1948), "Der Gefesselte" (1953), "Werke" (8 Bände, 1991), "Film und Verhängnis" (2001), "Kurzschlüsse" (2001), "Der Wolf und die sieben jungen Geißlein" (2004), "Unglaubwürdige Reisen" (2005), "Subtexte" (2006).

Leseprobe

"Schweigen ist ein wichtiger Teil von diesem Beruf?" "Das Wort mag ich nicht, und ich verstehe nicht, warum es immer auf mich angewendet wird. Ich habe ja auch einmal gesagt: Schreiben ist Sterben lernen. Sich hineinbegeben, nicht von sich sprechen. Das empfinde ich manchmal als eine Tarnkappe, die mich verbirgt. Ich möchte um alles in der Welt nichts, das mich darstellt oder ins Licht bringt. Ich will eher etwas, das mich verbirgt und eben doch das enthält, was mir wesentlich ist, nicht das 'Ich', sondern das, was mir wesentlich ist. So habe ich einmal am Bahnhof Fotos machen lassen für einen Pass und nach zwei Stunden habe ich sie aus der Tasche gezogen, da waren sie weg. Das hat mir eigentlich sehr gefallen. Diese Art von Fotos hätte ich wirklich ganz gern." (Aus einem Gespräch mit Brita Steinwendtner)