Die Klanginstallation Forest Scapes – Arabuko Sokoke ist die zweite Arbeit aus dem Projekt Forest Scapes, bei dem sie die Auswirkungen des Kolonialismus auf Waldlandschaften in Kenia durch Klang untersucht. Ziel ist es, durch das Hineinhören in Wälder die sozialen und biologischen Netzwerke aus Menschen, Pflanzen, Tieren zu überdenken und die durch die koloniale Vergangenheit bestehenden Hierarchien neu zu ordnen. Der Arabuko Sokoke Forest ist ein tropischer Wald an der kenianischen Küste. Er ist ein Hotspot der Biodiversität. Durch verschiedenen Feldaufnahmen aus dem Wald, Interviews mit Menschen, die mit und in dem Wald leben, und gelesenen Berichten aus dem Nationalarchiv in Nairobi will die Künstlerin klanglich ein ambivalentes Bild der Vergangenheit entwerfen. Die Klangobjekte in der Installation sind angelehnt an die Form von Schmetterlingsfallen, die im Wald benutzt werden. Sophia Bauer (geb. 1987 in München) hat ihre Praxis auf Klang fokussiert. Sie umkreist das auditive Feld auf vielfältige Weise, kehrt zu ihm zurück und erforscht es als Medium, als Konzept, als Material. Sie versteht es als Werkzeug, durch das sie versucht komplexe Diskurse aus sozialen, politischen, postkolonialen Kontexten zu verarbeiten. Sie lebt und arbeitet in Köln und Nairobi.